Worum geht es bei diesem Hobby?
Wenn wir ehrlich sind, dann fotografiert doch eigentlich fast jeder, seit das Smartphone ein fester Bestandteil von uns geworden ist. Und ohne dieses Teil fühlen wir uns doch auch irgendwie unvollständig, also nackt quasi, oder?
Aber es hat schon eine Weile gedauert, bis das Fotografieren so einfach wurde wie es heute ist. Die vermutlich erste Fotografie der Welt „Blick aus dem Arbeitszimmer“ wurde wohl 1826 durch Joseph Nicéphore Niépce angefertigt. Die lichtempfindliche Schicht befand sich damals auf einer festen Platte. Das „Ablichten“ des Motivs war eine zeitaufwendige Angelegenheit und eine Vervielfältigung des Fotos anfangs auch noch nicht möglich. Mit dem Rollfilm und insbesondere der 1924 eingeführten Kleinbildkamera entstanden dann völlig neue Möglichkeiten für eine mobile und schnelle Fotografie für jedermann.
Der Durchbruch der Digitalfotografie zu Beginn des neuen Jahrtausends veränderte die Fotografie nachhaltig. Statt eines chemischen Films werden nun Chips als Speicher verwendet. Digitale Bilder können somit beliebig oft auf Computer übertragen, gespeichert und mit Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitet werden.
Sicherlich bist du nun auch schon über Begriffe gestolpert wie Spiegelreflexkamera, Systemkamera, Bridge-Kamera oder Kompaktkamera. Ich versuche mal, das Wesentliche dazu kurz zusammen zu fassen.
Beginnen wir mit der Kompaktkamera. Diese sind oft nur unwesentlich größer als eine Zigarettenschachtel, haben meistens ein fest eingebautes Zoom-Objektiv und ein großes Display auf der Rückseite. Damit ist eigentlich auch schon alles dazu gesagt, die Vielseitigkeit dieses Kamera-Typs somit überschaubar.
Auf der anderen Seite die Spiegelreflexkamera, die es so auch schon längere Zeit für die Rollfilme gibt. An Stelle des Rollfilms befindet sich jetzt hier der digitale Bildsensor zur Bildaufzeichnung. Vor dem Sensor sitzt ein Spiegel, der das Motiv in den Sucher spiegelt und bei Auslösung der Aufnahme weg geklappt wird. Du siehst also genau den Bildausschnitt, weißt aber nicht, wie er dann zum Beispiel bezüglich Helligkeit oder Kontrast über den Sensor aufgenommen wird.
Bei den spiegellosen Systemkameras, oft auch einfach nur Systemkameras genannt, gibt es diesen Spiegelmechanismus nicht. Durch den fehlenden Spiegelmechanismus ist eine spiegellose Systemkamera in der Regel leichter und kompakter als eine Spiegelreflexkamera. Du siehst den vom Bildsensor erfassten Bildausschnitt so im Sucher oder auf dem rückwärtigen Monitor, wie er dann auch aufgenommen wird.
Beide, Spiegelreflexkamera und spiegellose Systemkamera, gehören zur großen Gruppe der Systemkameras. Hauptmerkmal aller Systemkameras sind die auswechselbaren Objektive. Für Systemkameras gibt es eine Vielzahl von Wechselobjektiven, sowohl vom Hersteller der Kamera selbst als auch von Herstellern von Kamerazubehör.
Die Ende des letzten Jahrhunderts aufkommende Bridge-Kamera verbindet wie eine Brücke die Eigenschaften von der Kompakt- und der Systemkamera. Sie funktioniert wie eine Systemkamera, das Zoomobjektiv mit meist sehr großem Brennweitenbereich ist allerdings fest eingebaut, also nicht wechselbar.
Inzwischen gibt es viele fotografische Sammlungen und Ausstellungen, vor allem in Museen, aber auch online. Denn fotografiert werden kann alles: Menschen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Technik, Situationen, Orte, Landschaft, Himmel, Weltall… – von einfach nur „geknipst“ bis hin zur Fotografie mit hohem künstlerischen Anspruch.
Übrigens: Die bisher wohl teuerste Fotografie „Phantom“ von Peter Lik wurde nach Presseberichten im Dezember 2014 für sagenhafte 6,5 Millionen Dollar verkauft (Quelle: Spiegel Kultur)! Unglaublich, oder?
Was benötigst Du dafür?
Idealerweise kennst du jemanden in deinem Umfeld, der schon mit einer Digitalkamera fotografiert. Vielleicht kannst du dir bei demjenigen diese Kamera ausleihen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was für dich wichtig ist und wie es funktioniert.
Ansonsten wird als Einsteigerkamera oft eine spiegellose Systemkamera empfohlen. Und bei einem guten Händler gibt es auch geprüfte gebrauchte Kameras, die sich für Einsteiger eignen. Deine Kamera sollte neben dem manuellen Modus auch die Modi Programm-, Zeit- und Blendenautomatik besitzen.
Wie viel kostet Dich dieses Hobby?
Die Preise für eine spiegellose Systemkamera für Einsteiger beginnen bei ungefähr 500,- € inklusive Objektiv. Gebraucht sind sie natürlich deutlich günstiger. Weitere Objektive bekommst du schon für unter 100,- €, sie können aber auch weit über 1.000,- € kosten.
Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?
Der Deutsche Verband für Fotografie e.V. (DVF) ist die Dachorganisation für die deutsche Amateurfotografie. Der Verband ist in verschiedene Landesverbände mit den dazugehörigen Fotoclubs untergliedert. Auf der Homepage des DVF findest du auch Termine für Workshops, Seminare, Fotoexkursionen, Fotoreisen, Clubtreffen und vieles mehr.
Hast Du Lust auf Wettbewerbe?
Es gibt jede Menge Fotowettbewerbe, an denen du teilnehmen kannst. Außerdem hast du die Möglichkeit, dich auf verschiedenen Online-Bildagenturen zu präsentieren und vielleicht sogar hierüber ein bisschen Geld zu verdienen.
Ist diese Hobby für Dich geeignet?
Du fotografierst gern? Hast schon viele Fotos mit deinem Smartphone gemacht, möchtest aber mehr? Du hast einen Blick für Motive und Perspektiven? Dann ist das Fotografieren das richtige Hobby für dich!
Musst Du Rechtliches beachten?
Da ist die Sache mit dem Datenschutz. So mal als Beispiel: Erstellst du Porträts und willst diese veröffentlichen, sollte das Einverständnis der fotografierten Person vorliegen. Fotografieren im öffentlichen Raum ist in der Regel kein Problem, am FKK-Strand allerdings schon. Du verstehst, was ich meine.
Wo findest Du weitere Informationen?
Im WWW findest du jede Menge Seiten zum Thema Fotografieren. Als Beispiel möchte ich hier 22places nennen. Neben vielen Tipps zum Fotografieren, zu Kameras und Objektiven findest du hier auch einen interessanten Artikel zum Thema Fotografieren für Anfänger.
Im Fotokasten wird der Zusammenhang zwischen Belichtungszeit, Blende und Lichtempfindlichkeit (ISO) gut erklärt. Aber es existieren zum Thema Fotografieren auch jede Menge Bücher für Einsteiger, falls du es lieber auf Papier haben möchtest.
Deine Meinung zum Hobby